Gedankenaustausch in der Felsenmeerschule
Zu einem ausführlichen Gedankenaustausch besuchte Arne Hermann Stopsack die Felsenmeerschule in Hemer. Dort traf er sich mit dem Schulleiter Thomas Bömelburg.
Die Felsenmeerschule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung; Träger ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Stopsack kam somit gewissermaßen in einer Doppelfunktion: einmal als lokales Mitglied der Landschafsversammlung Westfalen-Lippe und zum anderen als Mitglied im Rat der Stadt Hemer.
Die Schülerklientel einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung stellt sich als sehr heterogen dar, was sich entsprechend in den Klassenzusammensetzungen widerspiegelt. Aufgrund eines oft umfangreichen körperlichen und motorischen Förderbedarfs benötigen die Schülerinnen und Schüler eine individuelle Förderung, die auf ihre Lebenswirklichkeit und ihre Lernmöglichkeiten ausgerichtet ist. Neben dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung können weitere Förderschwerpunkte in Kombination auftreten, z.B. mit den Förderschwerpunkten Lernen oder geistige Entwicklung. Die Schülerinnen und Schüler der Felsenmeerschule werden somit entweder im Bildungsgang der Grund- bzw. Hauptschule oder aber in den zieldifferenten Bildungsgängen Lernen oder geistige Entwicklung unterrichtet.
Die Felsenmeerschule wird aktuell von ca. 275 Schülerinnen und Schülern in 25 Klassen besucht. Sie besteht aus einem Anfang der 80er Jahre errichteten Hauptgebäude sowie zwei Erweiterungsbauten (Baujahr 2002 und 2011). Weiterhin gibt es zwei Pavillons, in denen ebenfalls Klassen untergebracht sind. Thomas Bömelburg hob hervor, dass der bauliche Zustand sehr gut sei, die Zusammenarbeit mit dem Träger LWL hier gut funktioniere. Trotzdem ist baulich das Grundstück inzwischen weitgehend ausgereizt, weshalb der LWL zurzeit eine Dependance plant, die wahrscheinlich in Menden realisiert wird.
Als eine der wichtigsten Herausforderungen sieht Thomas Bömelburg die Gewinnung von fachlich qualifiziertem Lehrpersonal. Während die Schülerzahlen eher steigen, ist der Arbeitsmarkt für Förderschullehrer leergefegt, weil jahrelang zu wenige Studienanfänger sich für dieses Fach entschieden haben und das Kollegium deshalb immer älter wird. Hinzu kommt, dass Hemer und die heimische Region für viele Berufsanfänger nicht der „erste Wunsch“ ist, oft auch aus Unkenntnis. Deshalb sei es wichtig, angehende Pädagogen schon während der Ausbildung von den Vorzügen der Felsenmeerschule und der märkischen Region zu überzeugen. Außerdem sprach man über die Kooperationen, z. B. mit der benachbarten Europaschule.
Als Fazit zog Arne Hermann Stopsack: „Die Felsenmeerschule ist seit Jahren fester Bestandteil der Hemeraner Schullandschaft und in der Öffentlichkeit auch entsprechend präsent. Wir können stolz auf das sein, was dort geleistet wird. Gerade Kinder mit Einschränkungen verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Eine gezielte Förderung in den jungen Jahren stärkt ihre Chancen, nach der Schule selbstbestimmt leben und arbeiten zu können.“

