Prof. Dr. Meinolf Noeker in den Ruhestand verabschiedet

Landesrat Prof. Dr. Meinolf Noeker, Gesundheits- und Krankenhausdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wurde jetzt feierlich auf Grund des Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet. Der 66-Jährige war seit 2012 für die Einrichtungen des LWL-Psychiatrieverbundes Westfalen und damit für rund 13.000 Mitarbeitende in ganz Westfalen-Lippe zuständig.

Zu der Festveranstaltung im Landeshaus in Münster kamen neben seiner Familie, Mitarbeitern, Weggefährten, Kollegen, Vertretern von Institutionen und Einrichtungen auch viele Vertreter der LWL-Politik. Für die FDP-FW-Fraktion LWL waren Prof. Dr. Thomas Reinbold (Stellv. Vorsitzender des Gesundheits- und Krankenhausausschusses) und Arne Hermann Stopsack (Fraktionsvorsitzender) zugegen, ebenso Karl-Heinz Dingerdissen und Reinhard Broich. Extra aus Berlin angereist war Judith Pirscher, die viele Jahre als Kollegin mit Prof. Noeker im Verwaltungsvorstand zusammen gearbeitet hat.

„Meinolf Noeker hat den Landschaftsverband Westfalen-Lippe nicht nur fachlich, sondern auch menschlich geprägt. Er hat als Leiter des LWL-Psychiatrieverbundes Wichtiges geleistet und uns alle in vielerlei Hinsicht beeindruckt“, so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. Noeker habe mit Weitsicht und Engagement den LWL-Psychiatrieverbund zu einem verlässlichen Pfeiler der psychiatrischen Versorgung in Westfalen-Lippe gemacht. „240.000 Menschen finden jährlich in den 130 Einrichtungen des Verbundes Hilfe, und das ist auch sein Verdienst“, lobte Lunemann.

„Entscheidend dafür ist es, eine Vertrauens- und Arbeitskultur zwischen Träger, Kliniken und Einrichtungen zu entwickeln und zu leben – das war mir über die ganze Zeit ein sehr zentrales Anliegen. Das findet sich in keiner Vorlage aufgeschrieben, das muss man im Alltag ausstrahlen“, sagte Noeker in der Feierstunde. Geholfen habe dabei sein Erfahrungsschatz aus über zwanzig Jahren klinischer Arbeit in einem Krankenhaus. Man gewinne so ein Gespür, wie die Praktiker ticken, wie die Standardabläufe seien „mit ihren ausgebufften Routinen, aber auch mit mancher kleineren Absurdität“. „Ein solcher klinischer Erfahrungsschatz erhöht die Sicherheit im Urteil auch bei trockenen Fragen aus Verwaltung und Politik“, sagte Noeker.

„Ohne psychische Gesundheit ist plötzlich alles nichts“, betonte Noeker. Der LWL-Psychiatrieverbund strahle das Motto aus: „Wenn es dir richtig dreckig geht, gibt es ein Auffangnetz. Wir sind eine Antwort auf ein Lebensrisiko.“ Noeker wandte sich an die rund 13.000 Mitarbeitenden des LWL-Psychiatrieverbundes: “ Ich danke für Ihren engagierten, professionellen, menschlichen Einsatz mit hoher fachlicher Expertise in Therapie, Pflege, Eingliederung, Rehabilitation. Sie stiften Sinn. Sie erzeugen eine gesellschaftliche und menschliche Wertschöpfung, die in Euro nicht zu messen ist. Sie unternehmen Gutes.“

Noeker studierte Psychologie an der Universität Bonn mit dem Abschluss Diplom-Psychologe, erlangte danach die Approbation als Psychologischer Psychotherapeut und Psychologischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut. In Bonn arbeitete er als Wissenschaftler und klinischer Therapeut in den Schnittstellen zwischen Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie. Neben der universitären Lehre engagierte sich Noeker in der Ausbildung von Psychotherapeuten in Verhaltenstherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Vor seiner Wahl zum LWL-Krankenhausdezernenten war der gebürtige Lennestädter (Kreis Olpe) als Experte für Psychiatrie- und Behindertenpolitik für die Grünen-Fraktion im Landschaftsverband Rheinland (LVR) tätig. 2012 wurde er von der seinerzeitigen Gestaltungsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP-FW-Fraktion das erste Mal als Landesrat gewählt; 2019 wurde er für eine zweite Amtszeit gewählt.

Prof. Thomas Reinbold und Arne Hermann Stopsack bedanken sich mit einem Geschenk bei Prof. Meinolf Noeker für die jahrelange und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die von großer fachlicher Wertschätzung auf beiden Seiten geprägt war. „Wir werden Sie und den immer anregenden Austausch mit Ihnen vermissen. Ihr Nachfolger tritt in sehr große Fußstapfen“, so Reinbold für die FDP-FW-Fraktion.

 



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