10 Jahre „Wohnprojekt 170 Grad“

In der öffentlichen Diskussion beschränkt sich das Thema Inklusion oft nur auf den Bereich Schule. Mindestens ebenso wichtig sind aber auch Arbeiten und Wohnen. Da Menschen mit Behinderungen heute eine weitaus höhere Lebenserwartung als noch vor wenigen Jahrzehnten haben, stellt sich die Frage nach geeigneten Wohnformen drängender denn je.

 

Auch Kinder mit Behinderung möchten irgendwann bei ihren Eltern ausziehen, um ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Oft wünschen sich auch die Eltern, die Verantwortung abzugeben, die Kinder loszulassen und mehr Zeit für sich selber zu haben. Dies ist oft ein schwieriger Prozess, auch wenn es um das Finden von geeigneter Unterstützung geht.

Seit 10 Jahren gibt es in Iserlohn den Verein „Wohnprojekt 170 Grad – gemeinsam anders“. Dieser wurde von engagierten Eltern gegründet wurde, deren Kinder eine geistige und/oder körperliche Einschränkung haben.

Der Verein unterstützt ehrenamtlich junge Menschen mit Behinderung bei der Suche nach angemessenem Wohnraum. Die Wohnungen können Einzelwohnungen und auch Wohngemeinschaften unterschiedlicher Größe sein. Zurzeit hat die kleinste Wohngemeinschaft 2 Bewohner und die größte Einheit 9 Bewohner/-innen. Die Bewohner werden bei Bedarf ambulant durch einen fachlich versierten Träger und einem Pflegedienst betreut. Diese ambulante Betreuung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner, der Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen.

Daneben betreibt der Verein eine rege Öffentlichkeitsarbeit. So wurde unlängst eine neue Wohngemeinschaft eröffnet und dies mit einem Sommerfest kombiniert, zu dem auch viel „politische Prominenz“ eingeladen war, so z. B. Ulla Schmidt als ehemalige Gesundheitsministerin, die Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak und Bettina Lugk oder Arne Hermann Stopsack als Vorsitzender der FDP-FW-Fraktion im LWL. Mit dem Verein steht die Fraktion seit Jahren immer wieder im Austausch. Deutlich wurde bei dem Fest aber auch, dass es nicht einfach ist, die entsprechenden Räumlichkeiten zu bekommen und auch die Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband nicht immer einfach ist.



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