Weniger Westfalen bis 2045
Die Bevölkerungszahl in Westfalen-Lippe wird bis 2045 voraussichtlich leicht schrumpfen, zeigt eine aktuelle Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR).
Daten des Instituts verdeutlichen, dass 2045 etwa 8,24 Millionen Menschen in der Region leben werden. Das sind rund 1,8 Prozent weniger als noch 2021. Die Stadt Münster verzeichnet gegen den Trend weiterhin ein deutliches Wachstum. Bis 2045 soll dort die Bevölkerung um 12,7 Prozent von 317.700 Einwohner auf 357.900 Menschen wachsen. Das ist landesweit das stärkste Wachstum. Auch in den Städten Gütersloh (4,7 Prozent), Bielefeld (4,1 Prozent) und Paderborn (3,6 Prozent) werden der Prognose zufolge mehr Menschen leben.
Vor allem die ländlichen Regionen werden dagegen Einwohner verlieren, heißt es im Bericht des BBSR. So schrumpft die Bevölkerungszahl im Kreis Olpe westfalenweit mit 8,3 Prozent am deutlichsten. Auch für den Hochsauerlandkreis (minus 6,7 Prozent), den Kreis Höxter (minus 6,5 Prozent) und den Kreis Siegen-Wittgenstein werden deutliche Bevölkerungsverluste erwartet.
Zugleich werden die ländlichen Regionen immer älter. So wird der Anteil der Menschen, die älter als 67 Jahre sind und im Kreis Olpe leben, von 18,7 Prozent im Jahr 2021 auf 24,7 Prozent in 2045 anwachsen. Münster bleibt dagegen jung. Waren 2021 15,7 Prozent der Münsteranerinnen und Münsteraner 67 Jahre und älter, werden es 2045 voraussichtlich 17,5 Prozent sein. Mit einem Durchschnittsalter von 41,2 bzw. 41,9 Jahren werden Münster und Gelsenkirchen dann die jüngsten Städte in NRW sein. Im Hochsauerlandkreis und im Kreis Höxter liegt das Durchschnittsalter 2045 voraussichtlich bei 47 Jahren.
Deutschlandweit wird sich die Bevölkerungszahl laut BBSR bis zum Jahr 2045 auf 85,5 Millionen Menschen erhöhen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 800.000 Menschen bzw. 0,9 Prozent gegenüber 2023. Verantwortlich dafür sei vor allem die Zuwanderung aus dem Ausland, heißt es weiter. Die Prognose zeigt: Deutschland wächst, wird älter und vielfältiger. Herausforderungen des demografischen Wandels betreffen dabei alle Regionen.
„Dies sind große Herausforderungen, gerade für die suburbanen Räume, die den Zuständigkeitsbereich des LWL maßgeblich prägen. Dazu zählen Fachkräftesicherung, Integration, mehr altersgerechte Wohnungen, Digitalisierung in der Fläche und die Anpassung der sozialen und medizinischen Infrastrukturen. Letztlich geht es darum, in einigen Bereichen geordneten Rückbau zu organisieren, die Lebensqualität aber zu erhalten. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat hier im Bereich der psychischen Gesundheitsinfrastruktur und der Kultur sowie der Bildung wichtige Aufgaben“, so Arne Hermann Stopsack.
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