LWL-Kulturstiftung fördert 17 Projekte mit 1,6 Mio. Euro

Seit ihrer Gründung zum Jahreswechsel 2003/04 hat die LWL-Kulturstiftung 433 Projekte mit rund 39,3 Millionen Euro unterstützt. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten.

Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region.

Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden.

Für die FDP-FW-Fraktion ist Alexander Arens Mitglied im Kuratorium der Stiftung.

Die LWL-Kulturstiftung unterstützt in der jüngsten Antragsrunde 17 Kulturprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 1,6 Millionen Euro. Ausstellungen, Musik- und Literaturprojekte, Performances und Theater sowie Forschungen zur Landeskunde und ein Filmvorhaben zeichnen das Förderprogramm aus.

Die LWL-Kulturstiftung hat in dieser Entscheidungsrunde elf Projekte im Kontext des nächsten Förderschwerpunktes „1.250 Jahre Westfalen“ beschlossen, für die 1,4 Millionen Euro bereitgestellt werden. Weitere Vorhaben, die inhaltlich sowie zeitlich nicht an den Förderschwerpunkt geknüpft sind, erhalten zusammen rund 200.000 Euro. Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung hatte insgesamt über 29 Anträge auf Projektförderung beraten.

Im Rahmen des Schwerpunktthemas „1.250 Jahre Westfalen“ hatte die LWL-Kulturstiftung in der vergangenen Antragsrunde dazu aufgerufen, Projekte vorzustellen, die 2025 mit Blick auf die wechselhafte Geschichte Westfalens gegenwärtige Fragen und Herausforderungen für die Gesellschaft der Region diskutieren.

Die elf nun bewilligten Projekte tragen zusammen mit bereits vier zuvor bewilligten Vorhaben zum Westfalenjubiläum 2025 bei. Mit insgesamt 1,4 Millionen Euro können drei Ausstellungen, drei Musikprojekte, zwei Forschungsvorhaben sowie ein Film- und ein Literaturprojekt sowie eine Veranstaltungsreihe umgesetzt werden.

 

Die Projekte des Jubiläums

Mit der Ausstellung „1.250 Jahre Westfalen“ setzt das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn einen Höhepunkt im Jubiläumsjahr: Die umfangreiche Übersichtsaustellung widmet sich der Geschichte, Kultur und Entwicklung der Region Westfalen seit seiner ersten Erwähnung im Jahr 775 mit vielseitigen Leihgaben. Thematische Vertiefungen bieten Einblicke in die Geschichte und Gegenwart der Westfälinnen und Westfalen. Gefördert mit 700.000 Euro ist die Schau gleichzeitig ein zentrales Element im Förderschwerpunkt und soll mit einem umfangreichen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm sowie einer großen Eröffnungsfeier im Frühjahr 2024 Interessierte anlocken.

„Mit der Ausstellung in Paderborn schafft das Museum in der Kaiserpfalz eine Grundlage, mit der die westfälische Geschichte verständlich und greifbar wird“, so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung. „Zahlreiche Kulturveranstaltungen flankieren dieses Highlight mit Angeboten aus allen Sparten.“

Zeitgenössische Akzente setzt hingegen das Festival „Sommernachtslieder“ der Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Museum für Klosterkultur (Kreis Paderborn). In seiner Gesamtheit sollen die „Sommernachtslieder 2025“, gefördert mit 28.000 Euro, ein Panorama des unterhaltsamen Westfalen heute bieten, bei dem westfälische Künstlerinnen und Künstler die Region in seiner heutigen Vielfalt künstlerisch und musikalisch abbilden.

In Münster beteiligen sich sechs kulturelle Institutionen und Einrichtungen mit ihren Ideen an dem Westfalenjubiläum und bieten Ausstellungen, Musik, Literatur sowie Film- und Forschungsprojekte.

In dem Projekt „Jazz Jumelage – Westfälische Resonanzen“, gefördert mit 50.000 Euro, bringt der Verein „Förderer der Wald und Wiesen Kultur“ internationale und westfälische Musikerinnen und Musiker zusammen. Gemeinsam interpretieren sie traditionelle westfälische Musik und studieren zeitgenössische Jazzversionen ein, die sie 2025 auf zehn Konzerten in Westfalen präsentieren.

Von April bis Oktober 2025 lädt der Verein zur Förderung von Schauspiel, Sprache und Literatur zu der Literaturreihe „Kein Reben-, sondern ein Reckenland – Westfalenbilder in der Literatur“, gefördert mit 10.850 Euro, ein. In einer dialogischen Lesung geht es darum, die Werke von Autorinnen und Autoren über das Westfalen ihrer Zeit dem Blick von außen zu unterziehen.

Das Forschungsprojekt „Die Zukunft der Dörfer in Westfalen-Lippe. Die Bedeutung von Infrastruktur, ehrenamtlichen Engagement und Förderprogrammen“ bietet eine Bestandsaufnahme des historisch gewachsenen, aktuellen Zustands der Dörfer in Westfalen, besonders mit Blick auf vergangene und zukünftige Veränderungsprozesse. Dafür vergibt die LWL-Kulturstiftung eine Förderung in Höhe von 86.000 Euro an die Geographische Kommission für Westfalen.

Die Publikation „Weltkulturerbe Klosterkirche Corvey – Baugeschichte: Präsentation der neuen Forschungsergebnisse“ der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen komplettiert 2025 eine Trilogie zu Corvey (Kreis Höxter). Führungen und Vorträge in Paderborn und in der Klosterkirche Corvey flankieren die Veröffentlichung, von der Stiftung unterstützt mit 50.000 Euro.

Der Animationsfilm „Westfalai – Eine Zeitreise durch 1250 Jahre Westfalen“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen geht der Frage nach, welche räumlichen und ethnischen Bedeutungen unter dem Begriff „Westfalen“ in verschiedenen Epochen verstanden wurden. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart unternimmt der Film, gefördert mit 76.000 Euro, einen „Ritt durch die westfälische Geschichte“.

Geschichtlich geht die Ausstellung „Saurier – das Erdmittelalter NRW“, gefördert mit 200.000 Euro, des LWL-Museum für Naturkunde in Münster am weitesten zurück in der Zeit. Die Paläontologische Landeausstellung 2025/2026 soll mit Originalfossilien von Dinosauriern, Plesiosauriern, prähistorischen Säugetieren oder unterseeischen Seelilien-Riffen die Einzigartigkeit des fossilen Erbes Westfalen herausstellen.

Der Förderverein des Widukind Museums Enger (Kreis Herford) präsentiert die 2022 uraufgeführte Oper „Widukind“ über den zentralen Konflikt zwischen Karl dem Großen und Sachsenherzog Widukind in der Region und erhält dafür bis zu 100.000 Euro.

Das von der Stiftung Kunst und Kultur Münsterland aus Greven (Kreis Steinfurt) initiierte Kunstprojekt „Metamorphosen Münsterland – 50 Jahre Gebietsreform“, gefördert mit 29.000 Euro, beleuchtet den damals viel diskutierten Verwaltungsakt der Gebietsreform: Fünf spartenübergreifende Kulturprojekte greifen damit verbundene Perspektiven auf gegenwärtiges und zukünftiges Miteinander sowie regionale Identitäten auf.

Im Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg wird das Westfalenjubiläum zusammen mit dem 100jährigen Bestehen des Museums sowie dem 50jährigen Bestehen des Hochsauerlandkreises kombiniert: Die Sonderausstellung „Demokratische Kulturen im Sauerland 1925-1975-2025“, gefördert mit 81.000 Euro, widmet sich ab Oktober 2025 den wandelnden Lebensverhältnissen und demokratischen Kulturen der Region.

 

Projekte mit anderen Themen

Das Förderportfolio, das sich inhaltlich nicht auf das westfälische Jubiläum bezieht, umfasst zwei Ausstellungen in Herford und in Hörstel, drei Theater- und Performanceprojekte unter anderem in Bad Oeynhausen, Bielefeld und Schwerte, sowie ein literarisches Vorhaben, das aus Unna in die Region geht.

Im März beginnen die Jubiläumsaktivitäten von DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel (Kreis Steinfurt), gefördert mit 15.000 Euro, womit das 20jährige Bestehen der Kultureinrichtung im Rahmen der Ausstellung „be pART“ gewürdigt wird.

Von Juli bis Oktober 2024 fokussiert die Ausstellung „Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“, für die das Museum Marta Herford 70.000 Euro erhält, auf Malerei und malerisches Denken, das zwischen digitalen und analogen Welten entsteht.

Mit 11.500 Euro kann der Verein AGORA – Gesellschaft für Literatur, Kunst und Kultur e.V. aus Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) die Performance „Geh zur Ruh‘ – Eine Performance in 6 Anwendungen“ von April bis Herbst 2024 auf die Bühnen bringen.

Das Theaterlabor Bielefeld kreiert für „Refugien in OWL – Vom Wurzeln und Blühen“ verschiedene künstlerische Formate, die dem Leitgedanken eines nachhaltigen, sinnstiftenden Wachstums folgen. Für diese teils digital aufbereiteten performativen Begegnungen, Gartenlesungen und szenischen Spaziergänge aber auch ortsspezifischen Landschaftsinszenierungen und Dorffeste erhält der Verein 47.650 Euro.

Für das Projekt „GREEN ETHICS – Partizipativ sozial-ökologisches Theaterspiel“ der Theaterwerkstatt für aktive Kultur e.V. in Schwerte (Kreis Unna) inszenieren lokale Institutionen, kulturelle Gruppierungen und professionelle Kunstschaffende ein Theaterstück. Das Stück, gefördert mit 18.660 Euro, soll das Bewusstsein für den Klimawandel und die Klimakatastrophe schärfen.

Im Herbst bespielt unter anderem das Sonderprogramm „WORT.ORT.MORD. Verbrechen in Westfalen“ des Krimifestivals „Mord am Hellweg“ die Bühnen der Hellwegregion. Der Kulturbereich der Kreisstadt Unna erhält dafür 28.000 Euro von der LWL-Kulturstiftung.



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