Interview mit Urs Frigger zum Jubiläum der Landschaftsverbände: „Das Büro ist nicht tot, es wird nur anders“

Herr Frigger, Lego oder Playmobil – womit haben Sie gespielt?

Mit beidem gern. Am liebsten aber mit der Märklin-Eisenbahn und den dazu passenden Faller-Modellbauten. Hinsichtlich der Eisenbahn bin ich familiär „vorbelastet“ – meine beiden Großväter waren Eisenbahner, einer davon bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn.

Warum bauen wir in Zeiten von Homeoffice noch weiter Büros?

Zunächst gibt es einen ganz unspektakulären Grund: Der LWL benötigt Büroflächen und mietet aktuell zahlreiche Flächen extern an – das ist weder günstig noch wirkt sich das positiv auf unsere ehrgeizigen Klimaziele aus. Zudem ist aus unserer Sicht – auch bei einer nicht unwesentlichen Desk-Sharing-Quote – das Büro nicht tot, es muss nur anders gedacht und gebaut werden. Kommunikation und Zusammenarbeit sind wichtig und in modernen Bürolandschaften auch in den Flächen zu fördern. Offenheit und Transparenz gepaart mit ruhigen Ecken sorgen für den richtigen Ausgleich. Bürowelten setzen da an, wo man bei allen digitalen Möglichkeiten im Homeoffice nicht weiterkommt. Abgesehen davon: Keineswegs alle Mitarbeitenden verfügen zu Hause über ruhige und arbeitsmedizinisch empfehlenswerte Arbeitsplätze. Mit unseren neuen Bürowelten können wir auch neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einen Arbeitsplatz bieten, der den Vergleich mit der freien Wirtschaft nicht scheuen muss.

Wie sieht denn das Büro der Zukunft aus?

Grundsätzlich offen und transparent, mit Kommunikations- und Teamarbeitsflächen – unterschiedliche Tätigkeiten, wie u.a. Computerarbeit, Kommunikation und Planung, werden räumlich getrennt und dadurch effektiver. Das sollte im Übrigen auch für leitende Mitarbeitende der Fall sein. Was nicht bedeutet, dass auf Flächen für Telefonate, Videokonferenzen und Besprechungen verzichtet wird. Allerdings: Bereiche für diskrete Gespräche wird es natürlich auch geben.

Was bauen Sie und Ihr Team am liebsten?

Der LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb erbringt hoch spezialisierte Leistungen und baut daher auch hoch spezialisierte Gebäude. Ob Museen der Zukunft, wie z. B. das LWL-Freilichtmuseum Detmold oder das Planetarium im LWL-Naturkundemuseum Münster, ob Medizin der Zukunft, wie in der LWL-Klinik Lengerich oder der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie in Gütersloh oder spezielle Schulbauten wie aktuell in Dortmund und Bielefeld – überall ist es spannend und „out of the box“. Zum Glück hat jeder Bereich seine Spezialisten uns Spezialistinnen.

Wie schafft es der LWL, in sieben Jahren klimaneutral zu sein?

Wir haben aus der Bausicht mit der LWL-Gebäudeleitlinie, aber auch der jahrelangen Erfahrung mit dem Energiedatenmanagement die richtigen Werkzeuge. Die Bausteine des Integrierten Klimaschutzkonzeptes arbeitet der LWL-BLB – soweit sie ihn betreffen – systematisch ab. Hierbei freuen wir uns, wenn unser Team durch noch mehr engagierte Mitarbeitende in Zukunft verstärkt wird.



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