Freier Eintritt LWL-Museen
Eintritt für Kinder und Jugendliche in LWL-Museen ab kommenden April frei
Kinder und Jugendliche werden ab April nächsten Jahres freien Eintritt in den 18 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben. Das beschlossen die Abgeordneten im LWL-Landschaftsausschuss am 5. Oktober 2018 in Münster.
Vergangenes Jahr besuchten die Museen des LWL, darunter zwei Freilichtmuseen, archäologische und Industriemuseen sowie das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, rund 2,2 Millionen Menschen. Die Zahl der minderjährigen Besucher in den LWL-Museen geht nach Auskunft des Verbandes jedes Jahr um rund 7.400 zurück. Freier Eintritt führe aber nach den bisherigen Untersuchungen nicht unbedingt zu mehr Besucherinnen und Besuchern, wie auch ein Pilotprojekt gezeigt habe, heißt es in der entsprechenden Vorlage. Nötig sei eine Kombination von freiem Eintritt und freiem Transport.
Der LWL wird deshalb die Anreise für die jungen Besucher aus Westfalen-Lippe ins Museum mit Bus und Bahn aus einem neuen „Mobilitätsfonds“ finanzieren. Dieser Mobilitätsfonds für Schulen und Kitas umfasst insgesamt 300.000 Euro jährlich. Nach einer Schätzung können damit über 35.000 Museumsbesucherinnen und Museumsbesucher unterstützt werden. Nach Berechnungen des LWL werden seinen Museen etwa 636.000 Euro jährlich an Eintrittsgeldern entgehen, wenn der Eintritt für Kinder und Jugendliche wegfällt. Diesen Ausfall sollen höhere Ticketpreise für Erwachsene (plus 1 Euro) und weniger eintrittsfreie Tage für alle ausgleichen. Trotzdem muss der LWL ab 2020 den Haushalt für den Mobilitätsfonds um 300.000 Euro jährlich aufstocken. Eine weitere Forderung der Abgeordneten darüber hinaus war eine ausführliche Evaluierung, die die Ursachen des Besucherrückgangs der Minderjährigen klären soll.
Wie schon in den vorberatenden Ausschüssen stimmte die FDP-FW-Fraktion diesem Ansinnen zu, zumal viele Städte (z. B. Dortmund) inzwischen auf Eintritt verzichten würden oder dies beschlossen haben, was die Konkurrenzsituation für die LWL-Museen verschärfen würde. Allerdings wiesen Karl-Heinz Dingerdissen im Kulturausschuss und Arne Hermann Stopsack im Landschaftsausschuss auch darauf hin, dass für den Museumsbesuch primär nicht der Eintrittspreis entscheidend sei, sondern die Attraktivität des Museums und die zielgruppenorientierte Präsentation. Ferner erinnern sie daran, dass es etliche kleinere Museen (z. B. in Trägerschaft von Vereinen oder kleineren Kommunen) gäbe, die auf Eintrittsgelder angewiesen seien. Hier müsse man schauen, wie man diese Einrichtungen (auf nicht finanziellem Wege) unterstützen könne.
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