Mitglieder der FDP-FW-Fraktion besuchen Ausstellung „Otto Mueller“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Am vergangenen Donnerstag waren Mitglieder der FDP-FW-Fraktion im LWL um den Fraktionsvorsitzenden Arne Hermann Stopsack – wie es mittlerweile zur Tradition geworden ist – zum Jahresauftakt zu Besuch im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Dieses Mal, um die aktuelle Sonderausstellung „Otto Mueller“ zu besichtigen.
Dr. Tanja Pirsig-Marshall, renommierte Expertin für Otto Mueller, wirkte als Kuratorin an der Ausstellung mit und nahm die Führung für die Fraktionsmitglieder persönlich vor. Pirsig-Marshall hat auch am Werkverzeichnis von Mueller mitgearbeitet und über den Künstler 2004 promoviert.
Die Ausstellung „Otto Mueller“ widmet sich anlässlich des 150. Geburtstags dem Leben und Werk des Expressionisten und ehemaligen Brücke-Künstlers Otto Mueller (1874-1930). Neben vier Werken des Künstlers aus der Sammlung des LWL-Museums werden rund 90 Werke aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter das Brücke Museum in Berlin, das Städel Museum in Frankfurt am Main, die Albertina in Wien und das Museum of Modern Art in New York, gezeigt.
Die Schau stellt Mueller in den Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, unter anderem aus der Gruppe „Die Brücke“, wie Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff. Außerdem thematisiert die Präsentation Muellers Beziehung zum Akt und zur Natur sowie sein Interesse für andere Kulturen und das Leben seiner Modelle und Partnerinnen.
Mueller gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Er zeichnet sich durch seine eindringlichen Darstellungen von Menschen aus. Wie viele Künstler des 20. Jahrhunderts suchte Mueller nach dem vermeintlich „Ursprünglichen“, das er in der Verbindung von Mensch und Natur fand. Er nutzte eine Vielzahl künstlerischer Techniken, darunter Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und vor allem Lithografien. In seiner Kunst verwendet er keine starken Farben und gestaltet seine Werke durchdacht und komponiert.
Ein besonderes Augenmerk möchten die Ausstellungmacher auf die kritische und analytische Aufarbeitung romantisierender und stereotypisierender Darstellungen von Minderheiten in Muellers Werk legen. In Rezensionen überregionaler Tageszeitungen wurde diese Stoßrichtung der Ausstellung kritisiert. In der Süddeutschen Zeitung erschien unter dem Titel „Ein Tribunal zum 150. Geburtstag“ ein vernichtendes Urteil, da der Maler pauschal als Sexist, Rassist und Antiziganist hingestellt würde. Diese Auseinandersetzung regte zu einem intensiven Diskurs untereinander und mit der der Kuratorin an.

