FDP-FW-Fraktion zu Gast in der LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie in Dortmund

Der Arbeitskreis Gesundheit um dessen Leiter Prof. Dr. Thomas Reinbold und den Fraktionsvorsitzenden der FDP-FW-Fraktion, Arne Hermann Stopsack, war unlängst zu Gast in der LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie in Dortmund, auch Wilfried-Rasch-Klinik genannt. Diese Maßregelvollzugsklinik wurde im Jahr 2006 eröffnet und bietet Platz für 62 psychisch kranke Straftäter. Sie dient der Sicherung sowie psychiatrischer Behandlung dieses Personenkreises.

Im Zentrum des Besuchs standen Information und fachlicher Austausch über das Konzept der Genesungsbegleiter. Dabei handelt es sich um Personen, die regulär in einer psychiatrischen Klinik arbeiten, selbst aber auch schon einmal in einer solchen in Behandlung waren, also die Situation der Patienten aus eigener Anschauung kennen. Das Kennen beider Seiten soll dabei helfen, dass diese besonders empathisch mit den Patienten in Kontakt treten und sie so bei der Therapie unterstützen können. Dazu gibt es inzwischen auch eine entsprechende Ausbildung. In mehreren Modulen wird dabei Erfahrungswissen aus der Bewältigung von seelischen Krisen reflektiert, (neu) verstanden und im Gruppenprozess anderen verständlich gemacht. So entsteht in der Ausbildungsphase, zu der auch Praktika gehören, gemeinsames Erfahrungswissen, mit dem die Teilnehmer anschließend unterstützend in einer Klinik arbeiten können.Über dieses Konzept und seine ganz persönliche Lebensgeschichte berichtete ausführlich Dirk Michgehl, derzeit Genesungsbegleiter in der Dortmunder Klinik. Michgehl hat nach schwieriger Kindheit und Jugend, zahlreichen Aufenthalten in JVAs sein Leben wieder in den Griff bekommen und möchte diese Erfahrungen weitergeben. Inzwischen arbeitet er nicht nur als Genesungsbegleiter, sondern auch mit Studenten in deren Ausbildung und hält Vorträge, z. B. an Schulen.

Ebenfalls anwesend war der stellvertretende therapeutische Direktor der Klinik, Klaus Böing. Dieser referierte über die Implementierung der Genesungsbegleiter und die damit verbundenen Herausforderungen sowie positive Erfahrungen, welche die Klinik dadurch bereits machen konnte. Die Genesungsbegleiter stellen mittlerweile ein wichtiges Bindeglied zwischen dem ärztlichen und pflegenden Personal sowie den Bewohnern da.

Im anschließenden Gespräch kamen außerdem der konkrete Prozess der Ausbildung zum Genesungsbegleiter und zukünftige Perspektiven im Umgang mit dem Konzept zur Sprache. Auch die Rolle der LWL-Politik in der Ermöglichung der Ausweitung des Projekts auf weitere Kliniken wurde dabei diskutiert.



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