Besuch der Brückenschule Maria Veen

Von links: Arne Hermann Stopsack, Urs Frigger, Thomas Hesker, Dagmar Brockmann, Berit Seidel, Reinhard Broich, Rainer Lütterbüse

Am Tag vor den Osterferien besuchten Schulpolitiker der FDP-FW-Fraktion im LWL um die schulpolitische Sprecherin Berit Seidel sowie den Fraktionsvorsitzenden Arne Hermann Stopsack die Brückenschule in Maria Veen (Reken). Begleitet wurden sie dabei auch vom LWL-Baudezernenten Urs Frigger.

In einem ausführlichen Fachgespräch mit dem stellv. Schulleiter Thomas Hesker und dem Leiter der LWL- Schulverwaltung Münster, Rainer Lutterbüse, wurden aktuelle Themen zur Brückenschule und zur Situation der Förderschulen allgemein erörtert.  Nach dem Gespräch stand eine Besichtigung der Schule auf dem Programm.

Die Brückenschule ist eine Förderschule, die Schüler und Schülerinnen mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung unterrichtet und fördert (KME-Schule). Aktuell besuchen knapp 200 Schüler von der Klasse E1 bis zur Klasse 10 die Schule, mit steigender Tendenz. Zum Einzugsbereich gehörten folgende Kommunen: alle Gemeinden des Kreises Borken (ohne Schöppingen), die Stadt Coesfeld, die Stadt Dülmen (ohne die Ortsteile Buldern und Hiddingsel) sowie die Gemeinde Rosendahl (ohne Darfeld). Die Schule versteht sich als Lernraum, Erlebnisraum und Lebensraum zugleich für die Schüler und Schülerinnen, die einen wesentlichen Teil ihrer Zeit, auch Freizeit, innerhalb der Schule und auf dem Schulweg verbringen. Besonders an der Brückenschule ist, dass auch Regelschulabschlüsse erreicht werden können, weshalb Fachräume für Naturwissenschaften von ganz besonderer Bedeutung sind.

Thomas Hesker berichtete über die Herausforderungen, vor denen die Schule steht. Dazu gehört vor allem der extreme Mangel an geeigneten Lehrkräften, zumal in den kommenden Jahren auch viele Kollegen in Pension gehen werden. Deshalb müssen teilweise schon Studenten mit einigen Stunden aushelfen, um das Angebot aufrecht zu halten können. Die pflegerische und therapeutische Versorgung, die vor allem den Eltern ganz wichtig ist, wird als gut bezeichnet. Auch die verändernde Schülerschaft stellt die Schule oft vor Herausforderungen, da besonders auffälliges Sozialverhalten zunimmt; auch kommen immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die vor Jahren noch anzutreffenden Schüler mit nur geringen körperlichen Beeinträchtigungen finden sich gar nicht mehr im Förderschulsystem, sondern werden inklusiv in den Regelschulen betreut. Dort ist die Brückenschule auch ein wichtiger Berater für die Schulen, um diesen mit ihrem Wissen über die jeweils erforderlichen Hilfsmittel und Fördermaßnahmen den gemeinsamen Unterricht zu erleichtern. Ein ganz wichtiges Thema war die Berufsorientierung, die immer schon im besonderen Fokus der pädagogischen steht. Es muss gerade bei Kindern mit bestimmten Einschränkungen sehr genau geschaut werden, welche Fähigkeiten sie für eine spätere (Berufs-)Tätigkeit mitbringen und wie man sie dann in Praktika, Ausbildung o. ä. vermitteln kann.

„Unsere LWL-Förderschulen leisten einen wichtigen Beitrag, um Kindern mit Handicap Bildungschancen, und damit Lebenschancen, zu eröffnen. Hier in der Brückenschule wird dies mit Leben gefüllt. Besonders die hochengagierte Lehrerschaft an den LWL-Schulen ist ein Aktivposten“, so Berit Seidel und Arne Hermann Stopsack als Fazit. „Es geht nicht um ein Gegeneinander von Regel- und Förderschulen. Beide Formen haben ihre Berechtigung und müssen gegeneinander durchlässig sein.“



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