Esra Ersen erhält den Konrad-von-Soest-Preis 2023 des LWL
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verleiht seinen
der 1970 geborenen Künstlerin Esra Ersen. Eine fünfköpfige Fachjury hat der Künstlerin den mit 35.000 Euro dotierten LWL-Kunstpreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst zuerkannt.
Der Preis ist gekoppelt an eine Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, die von verschiedenen Begleitveranstaltungen flankiert wird. Die öffentliche Verleihung des Konrad-von-Soest-Preises 2023 sowie die Ausstellungseröffnung soll am 31. August im LWL-Museum für Kunst und Kultur stattfinden.
Esra Ersens künstlerische Arbeit, die Medien wie Fotografie, Performance, Video und Installation umfasst, hat die Jury aufgrund einer eingehenden kritischen Auseinandersetzung mit immer wiederkehrenden zentralen Themen überzeugt. Im Zentrum ihrer Arbeit stehe dabei häufig die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Künstlerin, so die Jury, beleuchte mit präzisem künstlerischem Blick, wie Identitäten geformt und verändert werden und wie Wahrnehmungen und gefestigte Klischees die eigene Selbstwahrnehmung beeinflussen. Vor allem in ihren filmischen Betrachtungen offenbare Esra Ersen die Gegenwärtigkeit historischer Narrative und Stereotype, so die Jurybegründung weiter.
Die LWL-Preise wurden durch einen politischen Beschluss der LWL-Gremien im März 2022 komplett neu konzeptioniert. Der Impuls dazu kam durch einen Antrag der FDP-FW-Fraktion aus dem Jahr 2020.
Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL: „Die LWL-Kulturpreise nehmen seit jeher einen besonderen Stellenwert in unserer Kulturförderung ein. Im März 2022 wurde eine Neukonzeption der LWL-Kulturpreise politisch beschlossen. Eine deutliche Aufwertung zeigt sich einerseits in einer starken Anhebung der Dotierung auf 35.000 Euro. Andererseits sollen künftig Folgeveranstaltungen die Preise in die Region tragen. Zwei neue Preise für Nachwuchsförderung und die Freie Szene ergänzen außerdem unser Preis-Portfolio.“
Esra Ersen lebt und arbeitet in Berlin. Sie wurde 1970 in Ankara (Türkei) geboren und studierte in Istanbul und Nantes. Ihre Arbeiten wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Sie hat unter anderem an der 4. und 8. Istanbul Biennale, der 4. Kwangju Biennale, der Manifesta 4, der 4. Liverpool Biennale sowie der 27. São Paulo Biennale teilgenommen. Ersen wurde mit einem Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo für 2019 ausgezeichnet.
Der Jury des Konrad-von-Soest-Preises gehörten folgende Experten und Expertinnen an:
Prof. Tatjana Doll, Jury-Vorsitz (Künstlerin; Professorin im Fachbereich Malerei / Grafik der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe)
Dr. Hermann Arnhold (Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Münster)
Prof. Irene Hohenbüchler (Professorin der Klasse Kooperative Strategien, Kunstakademie Münster)
Dr. Ann-Katrin Günzel (Kunstwissenschaftlerin; Chefradakteurin „Kunstforum international“, Köln)
Prof. Peter Piller (Künstler; Professor der Klasse Freie Kunst, Kunstakademie Düsseldorf)
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