LWL-Wäldern geht es etwas besser

LWL-Landesrat für den LWL-Bau- und LIegenschaftsbetrieb Urs Frigger

Am 21. März war Tag des Waldes. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) blickt vorsichtig optimistisch auf den Zustand seiner über 1.000 Hektar Waldgebiete in den Regionen.

„Unsere Waldflächen sind heute gesünder als noch vor ein, zwei Jahren“, sagt Matthias Gundler, Betriebsleiter des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebs (LWL-BLB), der sich mit seinem Team um die Bewirtschaftung und zukünftige Ausrichtung der Wald- und Forstflächen kümmert. Auch die Regenfälle der vergangenen Monate tragen dazu bei, dass sich der Wasserhaushalt im Waldboden etwas stabilisiert.

Zwar haben die schweren Stürme der vergangenen Jahre besonders in den LWL-Wäldern in Münster, Lengerich, Warstein, Hemer, Hagen und Ammeloe Schäden angerichtet. Vor allem am Standort Hemer fielen dem Orkan Kyrill 2007 große Fichtenbestände zum Opfer. Gundler: „Durch kontinuierliche Aufforstung können Erholungssuchende heute aber in vielen Bereichen wieder durch einen schönen Wald wandern. Andere Teilbereiche stellen wir für sozial- und umweltpädagogische Bildungskonzepte zur Verfügung.“

Auch mit dem Borkenkäfer hatten die Wälder des LWL zu kämpfen. „Allerdings unterhält der LWL fast überall Mischwälder und keine reinen Fichtenanpflanzungen“, erklärt LWL-Baudezernent Urs Frigger. „Die noch vorhandenen gesunden Fichten stehen mit einem Flächenanteil von unter vier Prozent hauptsächlich als kleine Ansammlungen in Mischwäldern. Damit wird es den Borkenkäfern erschwert, weitere Fichten anzufliegen und zu schädigen.“
Sorge macht dem LWL-BLB dagegen die sogenannte Buchenkomplexkrankheit: Befallene Bäume sterben erschreckend schnell ab, selbst wenn sie noch gesund aussehen.

„Unseren Wäldern geht es besser, aber nicht gut genug“, erklärt Gundler. Daher habe der LWL weitere Maßnahmen ergriffen, um die Waldgesundheit weiter zu verbessern. Dabei werde die forstliche Bewirtschaftung nur in dem Umfang durchgeführt, wie sie nach dem Stand der Wissenschaft im Einklang mit Klimaschutz und Biodiversität stehe. So werden etwa ehemalige Fichtenflächen mit viel Laubbäumen und nur wenigen Nadelbäumen aufgeforstet, „um einen stabilen und klimaresilienten Wald zu schaffen“.

„An geeigneten Stellen pflanzen wir außerdem sogenannte Waldsäume mit heimischen Gehölzen, um möglichst vielen Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf zu bieten und den Wald dadurch auch gegen Stürme etwas zu sichern,“ ergänzt Frigger. Schädlinge lässt der LWL nicht chemisch beseitigen, sondern schonend entfernen: Nester von Eichenprozessionsspinnern werden zum Beispiel abgesaugt, andere von der sogenannten Rußrindenkrankheit befallene Ahornbäume gefällt, „da die Pilzsporen die Gesundheit von Erholungssuchenden gefährden könnten“, so Frigger.

Aktuell binden die Wälder des LWL in etwa 8.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. In den nächsten Jahren plant der LWL weitere Klimaschutzprojekte wie etwa ein Klima- und Biodiversitätsgebiet im Forstgut Ammeloe im Kreis Borken.



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