LWL-Museen öffnen am 5. Mai wieder
Münster/Westfalen-Lippe (lwl). Die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind ab Dienstag (5.5.) wieder geöffnet. Wie LWL-Direktor Matthias Löb und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger am Montag (4.5.) in Münster erläuterten, sind alle Vorkehrungen getroffen, um die Museumsbesucher durch Hygiene-Maßnahmen, genügend Abstand und weitere Vorkehrungen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.
„Je länger der Ausnahmezustand dauert, desto mehr spüren wir, dass auch Kultur systemrelevant ist. Sie gehört zur Grundversorgung wie Nahrung“, sagte Löb. „Wir möchten unseren Besucherinnen und Besuchern mit der Öffnung ein wenig Kraftfutter für Geist und Seele liefern und damit ein kleines feines Stück Normalität zurückbringen.“ Die LWL-Museen in Herne, Haltern, Paderborn, Lichtenau-Dalheim, Münster, Detmold, Hagen, Dortmund, Witten, Bochum, Hattingen, Waltrop, Bocholt, Lage, Petershagen und Havixbeck waren seit dem 14. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
Museumsgänger müssten sich zwar auf Einschränkungen wie Mundschutzpflicht und beschränkte Besucherzahl einstellen. „Aber unser Ziel ist: Wir wollen dem Besucher ein paar coronafreie Stunden ermöglichen, weil er sich mit den Themen unserer Ausstellungen beschäftigen kann. In kleinen Schritten wird jedes LWL-Museum mit seinen speziellen Möglichkeiten für ein Kulturerlebnis sorgen“, so Löb. Man richte sich darauf ein, dass der „Betrieb unter Corona“ noch Monate dauern könne.
Löb sieht den LWL auch in einer „Vorbildfunktion“ für andere Museen. Darum biete das LWL-Museumsamt Beratung für andere Häuser an, wie auch mit kleinen Maßnahmenpaketen zumindest „Teilzeit-Eröffnungen“ möglich werden könnten (im Internet unter https://museumsamt-corona.lwl.org/de/).
Mundschutzpflicht und „Besucherdosierung“
Die Museen des Landschaftsverbandes haben nach Angaben von LWL-Kulturdezernentin Rüschoff-Parzinger die vergangenen Wochen genutzt, um die Voraussetzungen vor Ort zu schaffen, die eine Wiedereröffnung möglich machen. „Eine Wiedereröffnung in der Corona-Krise ist kein business as usual“, so Rüschoff-Parzinger. „Die Entwicklung eines einheitlichen Hygiene-Sicherheitskonzeptes für unsere Kultureinrichtungen hat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LWL-Kultur ein Höchstmaß an Planung, Flexibilität und Einsatz abverlangt.“
Als wichtigste Maßnahme nannte sie, dass alle LWL-Beschäftigten Mund-Nasen-Schutz und alle Besucherinnen und Besucher ab sechs Jahren in den Innenbereichen der Museen Mund-Nasen-Bedeckungen tragen müssten. „Hier sind wir allerdings auf die Unterstützung unserer Besucher und Besucherinnen angewiesen“, sagt Rüschoff-Parzinger. „Masken sind ein rares Gut momentan, wir können sie nicht ausgeben oder verkaufen. Daher bitten wir unser Publikum, OP-Masken, aber auch selbstgenähte Masken sowie Tücher oder Schals selbst mitzubringen.“
Außerdem regulieren alle LWL-Kultureinrichtungen den Besucherstrom, so dass die Besucherinnen im Museum den Mindestabstand von 1,5 Metern untereinander auch einhalten können. Zur „Dosierung“ der Besucherzahlen gibt es Einlasskontrollen bzw. elektronische Zählsysteme. Bodenmarkierungen und Absperrbänder zeichnen Gehwege vor, markieren Mindestabstände und trennen Bereiche ab, in denen es eng werden könnte. Plexiglasscheiben schützen Mitarbeiter und Besucherinnen vor Tröpfcheninfektionen, an den Ein- und Ausgängen gibt es Desinfektionsmittelspender, und es wurden zusätzliche Reinigungszyklen organisiert. In fast allen Museen können die Besucher an der Kasse und im Shop auch Kleinstbeträge bargeldlos zahlen.
Keine Führungen, keine Gastronomie
„Trotz solcher Sicherheitsvorkehrungen sollen sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen“, betont Rüschoff-Parzinger. „Unser Personal heißt sie herzlich willkommen und steht ihnen mit Rat und Tat und vielen wichtigen Informationen zur Verfügung. Das ist umso wichtiger, weil wir aufgrund von Corona dazu gezwungen sind, auf jegliche Form von Führungen und Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich zu verzichten und Hands-On-Objekte abzudecken.“ Auch die Gastronomie-Betriebe in den Museen des LWL blieben geschlossen. Allerdings gebe es an mehreren Standorten, wie zum Beispiel im LWL-Freilichtmuseum Detmold, im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten oder im LWL-Museum für Naturkunde in Münster, einen Außer-Haus-Verkauf.
Kultur und Digitalität
Während die „analogen Museumsbesucherinnen“ für die LWL-Kultureinrichtungen weiterhin von zentraler Bedeutung sind, ist auch für den LWL in der Corona-Krise das digitale Kultur-Publikum ins Zentrum der Aufmerksamkeit der LWL-Kultur gerückt. Und das soll in Zukunft auch so bleiben. „Das Digitalangebot wird den analogen Museumsbesuch unterstützen“, so Rüschoff-Parzinger, „und Ausstellungseröffnungen, die weiterhin ohne Publikum stattfinden müssen, werden gestreamt und so online erlebbar. Die Zugriffszahlen auf unsere Webseiten belegen das große Interesse an den LWL-Museen. Das ermutigt uns, digitale und analoge Besuche in den kommenden Wochen noch intensiver zu verschränken und dem Museumsbesuch so eine neue Qualität zu verleihen.“
Die Möglichkeiten, die LWL-Kultureinrichtungen analog zu besuchen, so Rüschoff-Parzinger, sind von Museum zu Museum unterschiedlich.
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