Wertvolle Kunstwerke für Westfalen erhalten

Münster/Westfalen-Lippe. Über viele Jahre hinweg hat die WestLB unterschiedliche Kunstwerke erworben und sie gezielt Museen und anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt, damit sie öffentlich gezeigt werden können. Dort ging es dann nicht um eine Finanzanlage, sondern darum, den Bildungsauftrag der Öffentlichen Hand in NRW zu erfüllen.

Mit der Abwicklung gingen die knapp 400 Werke in das Eigentum der Portigon AG als Rechtsnachfolger über. Dort wurde nun darüber nachgedacht, die Sammlung zu Geld zu machen. Der Gesamtwert der Sammlung ist schwer zu beziffern und aktuell noch umstritten; der Versicherungswert liegt bei 28 Millionen Euro.

Auch im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster befinden sich einige bedeutende Werke, die von der WestLB erworben wurden, um sie für Münster zu erhalten. Dazu gehören beispielsweise zwei Johannestafeln des Meisters Giovanni di Paolo aus dem 14. Jahrhundert oder eine Skulptur von Henry Moore. Diese Kunstwerke haben eine besondere Bedeutung für das Landesmuseum.

Foto: Stephen Paul

Stephen Paul

„Es ist auch kulturpolitisch das völlig falsche Signal, dass nunmehr die Kunst in NRW für verfehlte Haushalts- und Bankpolitik herhalten soll“, so Stephen Paul als FDP-FW-Fraktionsvorsitzender. „Die seinerzeitige Beteiligung des LWL an der WestLB hat den Kommunalverband bis jetzt schon einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet. Nach dem finanziellen Desaster droht nun ein kulturpolitisches.“

Die FDP-FW-Fraktion in der Landschaftsversammlung möchte, dass diese Werke im Museum in Münster verbleiben können und nicht in alle Welt gehen. Allerdings sind die finanziellen Möglichkeiten des LWL in dieser Angelegenheit zu gering, zumal mit großem Aufwand von Drittmitteln erst gerade ein Werk von Emil Nolde angekauft werden konnte.

Aus diesem Grund hatte die FDP-FW-Fraktion einen Antrag in die Landschaftsversammlung eingebracht, in dem die Landschaftsversammlung den LWL-Direktor bittet „im Gespräch mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen eine Lösung zu finden, damit die im Eigentum der Portigon befindlichen und vom Verkauf bedrohten Kunstwerke, z.B. im LWL-Museum für Kunst und Kultur und anderen regionalen Museen langfristig in Westfalen-Lippe verbleiben können und damit weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleiben.“

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Arne Hermann Stopsack

Für die FDP-FW-Fraktion sprach Arne Hermann Stopsack vor der Landschaftsversammlung und betonte auch die regionale Bedeutung des Museums für Westfalen-Lippe, zumal gerade in Köln und Düsseldorf eine erheblich größere Anzahl von Museen mit bildender Kunst vorhanden sei. Obwohl die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen mit der FDP-FW-Fraktion in der Zielsetzung der Resolution übereinstimmten, konnten sie sich nicht zu einer Zustimmung durchringen.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Landeregierung die breite Kritik zumindest teilweise aufgreifen will und sich bis Sommer um eine Stiftungslösung für möglichst viele Werke bemühen möchte.

 



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